Die Digitalisierung erfasst zunehmend auch das Gesundheitswesen. Neben dem elektronischen Patientendossier verspricht der Einsatz von Wearables, Gesundheits-Apps, Datenanalyse-Algorithmen, Künstlicher Intelligenz und Robotern bessere Prävention, Früherkennung, Diagnosen und Therapien. Auch die Pflege – vor allem zu Hause – soll von diesen Entwicklungen profitieren.
Die tatsächlichen Auswirkungen auf Patientinnen und Patienten, Fachpersonal sowie die Gesellschaft und die Leistungserbringer im Gesundheitsbereich sind noch schwer fassbar: Wie wird die Digitalisierung unsere Gesundheitsversorgung verändern? Welche Rolle können neue Ansätze wie die Künstliche Intelligenz dabei spielen? Welche ethischen Fragen ergeben sich?
Im Rahmen des Fachkongresses für Wissenschaft und Praxis zum Thema «Digitalisierung und Gesundheit» diskutierten rund 80 Fachleute aus der Schweiz und dem deutschsprachigen Ausland interdisziplinär in vier Themenworkshops Visionen und Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Ergebnisse werden in einem Arbeitsbericht veröffentlicht und auf dieser Homepage sowie in einer separaten Abendveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert. Ebenfalls finden Sie zu den einzelnen Themenbereichen jeweils ausgewählte Downloads.
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2 Keynotes - 4 Workshops
Keynote 1
Prof. Dr. med. Christiane Brockes | CEO alcare AG
Digitale Gesundheit - mehr Selbstbestimmung, mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität durch Active Assisted Living, E-Health und die Telemedizin
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Keynote 2
Prof. Dr. med. Ramin Khatami, Leiter Schlafmedizin, Klinik Barmelweid
Datenanalyse in der Schlafmedizin
Digitalisierung und Robotik in der Pflege
Experten:
Astrid Braun, ZHAW, APN Technisierung
Angela Schnelli, Lernort für Technikbasierte Simulation SimDeC
Sven Ziegler, Universitätsklinikum Freiburg
Im Zentrum der Diskussion steht die Gestaltung des optimalen Zusammenspiels von klassischen Pflegefachkräften, Pflegerobotern, modernen medizinischen Tele- und Mobile-Services sowie von Angehörigen und Pflege-Communities. Bei den Diskussionen und Überlegungen sind unter anderem verschiedene Pflegestufen und -phasen bis hin zur Palliative Care zu berücksichtigen, neben Aspekten der Pflege und der Informatik auch rechtliche und ökonomische Elemente.
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Prävention und Unterstützung von Verhaltensänderung für nachhaltige Gesundheit
Experten:
Tom Ulmer | Digital Behaviour Change Support FHSG
Katharina Vogt | Deputy Head of Health Management at Helsana
Lassen sich mit digitalen Hilfsmitteln wie Apps, Wearables und Data Science anbahnende Krankheiten so frühzeitig erkennen, dass geeignete Interventionen das Ausbrechen der Krankheit verhindern? Was ist heute machbar, was wird in Zukunft möglich sein? Welche Potenziale, Risiken und Grenzen bestehen? Welche ethischen Fragestellungen werfen diese Entwicklungen auf - bspw. hinsichtlich unseres Verständnisses von solidarisch getragenen Gesundheitsleistungen, Versicherungen oder gesundheitlicher Eigenverantwortung?
Anonymisierte offene Gesundheitsdaten
Experten:
Prof. Serge Bignens | Leiter Institut Medical Informatics BFH
lic. iur. Fritz Tanner | Datenschutzbeauftragter des Kantons Thurgau
Wenn wir alle unsere Gesundheitsdaten in anonymisierter Form zur Verfügung stellen würden, welche Potentiale würden erschlossen? Könnte anhand von "Big Health Data" beispielsweise die Wirksamkeit von Behandlungen genauer analysiert werden und die optimale Therapie (z.B. eine spezifische Chemotherapie) zuverlässiger und schneller ausgewählt werden? Könnten Epidemien früher und ihre Ausbreitung zuverlässiger erkannt werden? Welche für eine Datenanalyse notwendigen Kontextdaten (Alter, Geschlecht, sozialer Status, Genom) können zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, ohne die Anonymisierung zu unterlaufen? Potentiale, Risiken aber auch die notwendige Verwaltung und Pflege (Governance) der Daten sind wichtige Diskussionspunkte.
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Artificial Intelligence – Der Arzt der Zukunft?
Experten:
Andrea Giovannini, Dr. sc. ETH Zurich | IBM Zurich Research Laboratory
Prof. Dr. med. Bernd Schultes | Stoffwechselzentrum St. Gallen, friendlyDocs AG
Welche Rolle spielt medizinisches Fachpersonal im Zeitalter der Artificial Intelligence (AI)? Wie weit kann die AI die ärztliche Diagnose und Therapieanordnung, beispielsweise im Spital oder in der ambulanten Behandlung, unterstützen oder gar ersetzen? Welche Automatisierungen sind möglich und wünschenswert? Welche Rolle übernehmen Ärztinnen und Ärzte, welche die Maschine? Wie spielen sie zusammen? In welchen Aspekten wird die AI besser sein als medizinisches Fachpersonal?
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